NIDWALDEN
Obwalden und Nidwalden gehörten
ursprünglich zum Kanton Unterwalden. Das Wappen von Unterwalden war ein
horizontal aus Rot und Silber geteilter Schild, der vom Banner abgeleitet
war. Nach der Teilung von Unterwalden
im 14 Jahrhundert setzte Obwalden das alte Wappen fort und ein neues Wappen
wurde für Nidwalden benötigt. Das neue Wappen zeigte einen Doppelschlüssel.
Der Schlüssel selbst ist das Symbol des Schutzpatrons von St. Peter in
Unterwalden, und das älteste Siegel von Nidwalden aus dem 14. Jahrhundert
zeigte St. Peter mit einem Schlüssel. Das Wappen Nidwaldens Das Alte Nidwaldner Wappen zeigte einen silbernen Schlüssel auf rotem Grund. Farben und Wappenbild des Nidwaldner Wappens entstammen den alten Nidwaldner Fahnen. Die darstellug des Schlussels geht für Nid- und Obwalden auf einen gemeinsamen Ursprung zurück: auf das älteste Siegelzeichen der Leute von Stans (13. Jahrhundert), das zugleich gemeinsames Siegel der beiden Unterwalden war uns als solches erstmal dem Bundesbrief von 1291 angeheftet war Offenbar zur bessern Unterscheidung fand frűhestens im 15. Jahrhundert der zweibärtige Schlüssel, der sogenannte Doppelschlüssel, Aufnahme; dieser ziert noch Heute das Wappen des Halbkantons Nidwalden. Über den Schlüssel in den Wappen beider Unterwalden findet sich eine Legende, über die die bekannten Chronisten des 16 Jahrhunderts berichten: I Als die Gothen unter ihrem König Alarich Italien bedrängten und schon dessen Haupstadt sich näherten da schickten in Noth und Bedrängnis Papst und Kaiser um Hilfe an die Bewohner der Urgebirge. Sogleich eilte deren muntere Jugend űdas Gebirge, reihte sich unter die Fahnen des Kaisers Honorius und half mutig und kraftvoll abwehren den anrűckendenden Feind vor den Mauern der Hauptstadt der Christenheit.. Fűsolche rűhmliche Waffentat erklärte Kaiser Honorius die dreiL Länder Uri, Schwyz und Unterwalden als von aller fűrstlichen Herrschft befreite Leute. Auch der in jener Zeit auf dem Stuhl Petri sitzende Papst Anastatius I. bezeugte Dankbarkeit und soll jedem der drei Gebirgstäler kostbarew Feldzeichen und Kriegspanner zugeschickt haben. Das dem Volk von Unterwalden erteilte Feldpanner soll in einem roten Feld einen gedoppelten weißen, aufrecht stehenden Schlüssel aufgewiesen haben. II Im Jahre der Christliche
Zeitrechnung 388 hat das Volk von Unterwalden nid dem Wald unter Papst Anastasius fűr den
christlichen Glauben in der
Stadt Rom glűckhaft gekämpft und zum
Siegeszeiche und LOhn der Tapferkeit dieses Wappenbild (armorom
insignia) erhalten.” In Wiklichkeit gehen naturlich auch dieUnterwaldner bzw, die Nidwaldner Panner
nicht auf die Zeit vor swm 13. Jahrhundert zurűck. [1] Die Entstehung des
Nidwaldner Wappens Ursprung des Wappens Das Nidwaldner Wappen geht bis ins Mittelalter zurück, als es zuerst in Siegeln auftauchte. Bereits im 13. Jahrhundert prägten die Kirchgenossen von Stans einen einfachen Schlüssel als Attribut ihres Kirchenpatrons, des heiligen Apostels Petrus, auf ihr Siegel. Wie es im Mittelalter oftmals vorkam, wählten sie nur das Attribut ihres Kirchenpatrons – eben den Schlüssel – statt eines Bildes des Heiligen. Dieses Siegel hängt als Landessiegel Unterwaldens am Bundesbrief von 1291. Damit es als Landessiegel dienen konnte, wurde die Siegelumschrift in Latein um den Zusatz “und des oberen Tals” ergänzt, Dieser Zusatz wurde kurzerhand ins Siegelfeld geritzt (Abb. 1). Das Stanser Kirchensiegel wurde somit zum gemeinsamen Landessiegel Unterwaldens und hing bis ins 16. Jahrhundert als Siegel Unterwaldens an allen Urkunden, die Ob- und Nidwalden gemeinsam als eidgenössischer Ort Unterwalden siegelten. Abb 1 Bild: Schlüssel Umschrift: S UNIVERRSITATIS
NOMINVM DE STANTES SVPERIORIS ET VALLIS |
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Abb 2 Vom einfachen zum doppelten Schlüssel Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts entwickelten sich Ob- und Nidwalden zu eigenständigen Landorten. Sie begannen eigene Siegel und Wappen zu führen. Bereits 1363 benutzte Nidwalden für seine Angelegenheiten ein eigenes Siegel, welches den heiligen Petrus mit Schlüssel zeigte (Abb. 2), während Obwalden das alte gemeinsame Landessiegel weiterhin für seine eigenen Geschäfte be nutzte. Gleichzeitig diente das alte Landessiegel weiterhin als gemeinsames Siegel Unterwaldens zur Beurkundung der eidgenössischen Bundesurkunden. Erst auf den militärischen
Bannern und den Landesfahnen erschien der rote Hintergrund des Nidwaldner
Wappens. Wieso gerade Rot als Wappenfarbe gewählt wurde, ist nicht bekannt.
Früher deutete man die Farbe Rot als religiöses Symbol für das Blut und die Wiederauferstehung
Christi. Die moderne Wappenkunde lehnt solche symbolischen Deutungen eher ab,
eine alternative Erklärung für die Farbwahl gibt es jedoch nicht. Vielleicht
stammt die Farbe einfach vom alten Banner Unterwaldens, das schlicht in Weiss
und Rot geteilt war – und damit identisch mit dem heutigen Solothurner Wappen
war. [2] Auf den militärischen
Feldzeichen und den Landesbannern Nidwaldens tauchte ab dem 15. Jahrhundert
ein Doppelschlüssel auf (Abb. 3). Nidwalden wollte so seine eigenständigkeit
gegenüber Obwalden unterstreichen, weil sich die beiden Bundesgenossen immer
heftiger um die gegenseitigen Rechte in der Eidgenossenschaft stritten. 1512
machte Papst Julius II. diese Variante quasi offiziell: Er erlaubte den
Nidwaldnern, den Doppelschlüssel – der Bestandteil des päpstlichen Wappens
ist – zu führen (Abb. 4). |
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Abb. 3 |
Abb. 4 |
Unteres
Beinhaus Stans, um 1560 Das
Underwaldner Wappen rot, ein silberne Doppelschlüssel Nidwaldner
Standesscheibe |
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Zusammengesetztes
Wappen mit Greifen
als Schildhalter |
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Nidwaldner
Standesscheibe 16Jh Kriegsmänner als Schildhalter |
© Hubert de Vries 2021-02-16